Perdido Street Station - Groteske Architektur des Mischwesens

Es war wohl der Vortrag von Stefan Ekman in der Universität Wien in 2017, der mir den letzten Anstoß gab, um in der bizarren Welt von China Mieville einzutauchen. Den oft genutzten Begriff der "weird fantasy" finde ich eher nichtsaussagend, wenn nicht sogar redundant. Ich denke eher, dass Perdido Street Station ein entscheidender Beitrag zu den Welten des Steampunks darstellt, auch wenn es den Begriff des Steampunks, und überhaupt jegliche Begriffe, sprengt. Der übergroße Roman ist retrofuturistisch, technomagisch und erzählt zugleich von untergehenden Städten und der historischen Ironie. Ekman analysierte in seinem Vortrag auf der Tagung der Fantastikforschung vor allem die Stadtkarte von New Crobuzon und wie sie im Roman eingewebt wird. Im Gegensatz zu einem Quest, in dem die Helden einen auf der Karte klar definierten Weg folgen, ist die Stadt New Crobuzon ein türmendes Labyrinth. Die Figuren finden sich, fast herumirrend, hier und da wieder, während Nach...