Das Böse und der Wahnsinn in "The killing Joke"

I wrote an essay for class about The Killing Joke. To begin with the topic of the seminar, led by Professor Peter Brandes, was already unsual: Evil. I think few comics discuss evil in as much conceptual detail as this one. Alan Moore is just a genious of montage, every page, every turn of the page, every coupling of images just leaves me wowed. But here a seemingly more objective perspective, just one of the many attempts to describe this masterpiece:


Diese Graphic Novel gilt als eine der berühmtesten Geschichten über Batman und beschäftigt sich detailliert mit der Frage vom Ursprung des Bösen und des Wahnsinns. In diesem Sinne ist die eigentliche Hauptfigur nicht Batman selbst sondern sein Gegenspieler, der psychopathische Joker.

Die Erzählung schwingt zwischen zwei Zeiten. In der Gegenwart entführt der Joker Kommissar Gordon und versucht, ihn wahnsinnig zu machen indem er seine Tochter Barbara lähmt und ihm mehrmals die Bilder der Untat zeigt. Durch Analepsen wird zwischendurch erzählt, wie der Joker selbst den Verstand verlor: um die ökonomische Not zu überwinden und eine Familie gründen zu können, beteiligt er sich an einem Verbrechen, jedoch verliert er währenddessen seine Verlobte und sieht letztendlich sein Gesicht in einem Unfall entstellt.

Der Sinn der Geschichte basiert auf dem Paralelismus zwischen diesen beiden Situationen. Der Joker erklärt, dass er Gordon nur entführt und seine Tochter lähmt um etwas zu beweisen, "To prove a point". In seiner Konfrontation mit Batman erklärt er lang und ausführlich, was genau er beweisen will: "I've demonstrated there's no difference between me and everyone else! All it takes is one bad day to reduce the sanest man alive to Lunacy."(S.37,B.3)

Nach dieser These ist der Keim das Bösen im allgemeinen Menschen vorhanden, und es hängt nur von den Umständen ab, ob er sich "vernünftig" benimmt oder sich vom Bösen treiben lässt. Weiter erklärt der Joker dass dieses Böse eigentlich die ganze Welt beherrsche, welche insgesamt nur ein schlechter Scherz sei. Der Wahnsinn wäre indem der einzige Ausweg, um diese Welt des allgegenwärtigen Bösen auszulachen und ihrer Grausamkeit zu entfliehen - aber im Fall des Jokers treibt dieser Wahnsinn ihm zu weiteren, viel monströseren Taten. Er repliziert also nur das Böse, das ihn selbst verdammt hat. Er wird zu einem zynischen Agenten eines unausweichlichen Schicksals, das er im Tiefsten gleichzeitig kritisiert. Dies ist auch auf Bild 9 von Seite 38 zu sehen, denn obwohl dort die Frage "Why aren't you laughing?" an Batman gestellt ist, ist dies eine der wenigen Abbildungen, in der der Joker selbst auch nicht lachen kann - vielleicht das wahre Gesicht seiner Verdammnis, das er nur versucht vor sich selbst zu verstecken.

Der Paralelismus mit der eigenen Geschichte deutet auch darauf hin, dass der Verbrecher versucht seine eigenen böse Taten zu rechtfertigen, indem er jemand anderes zu seinem eigenen Zustand bringt. Er versucht, sich selbst zu entschuldigen, als Opfer darzustellen und sein Einzelfall zu einem Normalzustand zu machen. Weiterhin sind seine Taten eher Teil einer Rhetorik und Symbolik, vielleicht sogar eine Ästhetik des Bösen, als selbsterklärend oder gar impulsiv zu verstehen. Um sich herum sammelt er die Truppe einer Freak Show und baut eine Geisterbahn um, welches das Andersartige und dem Sinn entweichende auch visuell inszeniert.

Diese Ästhetik und Rhetorik wird natürlich durch die vorhersehbare letzte Konfrontierung mit dem Helden verneint. Gordon besteht auch die Folter ohne den Verstand zu verlieren und will am Ende nochmal die Effizienz des Polizeisystems, also den Wert des Offiziellen und Guten, beweisen. Er bittet Batman, er will den Täter "brought in by the book"(S.36, B.3), also den Regeln nach gefangen haben. Daraus müssen wir folgern, dass letztendlich, der Geschichte nach, die Wende zum Bösen also nicht rein schicksalhaft ist, sondern auch von einem Potenzial an Bösartigkeit in jedem Individuum abhängt.

Zur schwarz-weiß Malerei die man Comics öfters zuschreibt kann man jedoch nicht einfach zurückkehren. Es bleibt noch ein weiterer Paralelismus bestehen, den man eventuell zur Allgegenwart des Bösen zurück leiten kann: die Beziehung zwischen dem Helden und dem Übeltäter. Es wird von Anfang an angedeutet, dass beide Personen voneinander abhängen und ein gemeinsames Schicksal haben. Batman sucht den Joker auf um zu versuchen, dieses mit ihm zu besprechen und ein tragisches, gemeinsames Ende zu verhindern. Aus dieser Idee könnte man vielleicht lesen, dass das Gute nicht einfach das Böse vernichten kann, ohne sich selbst zu zerstören. Sie sind voneinander abhängig. Solange es jedoch das Böse noch gibt, ist das Gute unvollkommen. Ein Symbol dafür wäre, dass der einzige weitere Verbrecher der in der Anfangszene im Gefängnis auftaucht, gerade Harvey "Two-face" Dent ist: eine Figur die sowohl graphisch als auch in seinem Verhalten, Gut und Böse gleichzeitig verkörpert(S.2,B.5).

Deshalb bittet Batman den Joker am Ende, zur Seite des Guten zurückzukehren. Dies wäre verständlich wenn wir davon ausgehen, das der Verbrecher auch das Böse in der Welt verabscheut. Jedoch lehnt er das Angebot ab, indem er einen langen, absurden Witz erzählt aus dem man nur deuten kann, das er Batman nicht vertraut. Durch seine Karriere im Bösen hat der Joker sich mit dem Guten verfeindet und sich selbst den Weg zurück gesperrt. Das dies als der eigentliche Grund angedeutet wird zeigt noch einmal, dass er nur widerwillig im Bösen verharrt und wie in einem Teufelskreis darin unausweichlich gefangen ist.

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